Bündnisgrüne gegen geplante Hähnchenmastanlage für über 73.000 Tiere in Sachsendorf

In Sachsendorf soll eine ehemalige Rinderanlage zu einer Hähnchenmastanlage für über 73.000 Tiere umgebaut werden. Dieses Vorhaben lehnen wir Bündnisgrüne aus Märkisch-Oderland strikt ab. Das erfolgreiche Volksbegehren gegen Massentierhaltung hat verdeutlicht, dass die Bürgerinnen und Bürger in Märkisch-Oderland und ganz Brandenburg keine weiteren Megaställe wollen. Die 103.891 Stimmen für das Volksbegehren zeigen, welchen enormen Rückhalt der Protest gegen industrielle Tierfabriken in der märkischen Bevölkerung hat. Brandenburg ist bereits heute traurige Spitze in der industriellen Tierproduktion, wie aus dem „Fleischatlas“ des BUND und der Heinrich-Böll-Stiftung hervorgeht.

„Die geplante Anlage in Sachsendorf wäre mit massiven Auswirkungen auf Natur und Umwelt verbunden. Die Verunreinigung von Grundwasser, Oberflächengewässern und des Bodens durch solche Tierfabriken ist seit langem bekannt ebenso wie die katastrophalen Lebensbedingungen der Tier in solchen Anlagen. Daher sind wir Bündnisgrüne gegen Neubauten oder Erweiterungen von Tierfabriken. Wir rufen die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich kritisch mit dem geplanten Vorhaben zu befassen und Einwendungen gegen die Mastanlage einzureichen.

Wir Bündnisgrüne wollen eine Wende in der Agrarpolitik und treten für eine regional ausgerichtete, gentechnikfreie und ökologische Landwirtschaft ein und damit genau gegen die Landwirtschaftspolitik, die bislang betrieben wird. In den Agrarfabriken der industriellen Massentierhaltung ist kein Platz für Tierwohl. Dies haben wiederholt die Skandale auch in den Betrieben der Odega-Gruppe, zu der die Landwirtschaft Golzow Betriebs GmbH gehört, gezeigt. Wir sprechen uns dafür aus, dass Unternehmen, die in der Vergangenheit bereits durch Missachtungen des Tierschutzes aufgefallen sind, keine Zulassung für weitere Megaställe erhalten.

Als einzige politische Kraft in Brandenburg fordern wir seit Jahren eine Umkehr in der Agrarpolitik. Unsere Forderungen sind unter anderem: keine neuen oder vergrößerten Massentierhaltungsbetriebe, mehr Wertschöpfung für die Region, weniger Antibiotika in der Tierhaltung sowie Mitwirkungs- und Klagerecht für Tierschutzverbände. Wir wollen in der Agrarpolitik zukünftig mehr auf Klasse statt auf Masse setzten“, erklärt JAN SOMMER, Direktkandidat für den Bundestag und Kreistagsabgeordneter in Märkisch-Oderland.

Noch bis zum 16. Dezember ist der Genehmigungsantrag in der Amtsverwaltung Seelow-Land und im Landesamt für Umwelt in Frankfurt (Oder) öffentlich einsehbar. Einwendungen gegen die geplante Hähnchenmastanlage können bis zum 29. Dezember eingereicht werden.